Der sog. Standard beschreibt das ideale Aussehen eines Tieres, wobei dieses Ideal selten in allen Punkten erreicht wird. Das Ziel einer ernsthaften Zucht sollte es aber sein, diesem Ideal möglichst nahe zu kommen.

Größe:

Einige Unverbesserliche wollen immer kleiner und kleiner.

In den meisten Fällen hat dies fatale Folgen. Die gesundheitlichen Schäden von solch unnatürlich kleingezüchteten Hunden (nicht nur Chihuahuas) sind z. B. das Phänomen, dass man zwar den Körper immer kleiner bekommt, die Organe dieses Schrumpfen aber nicht in gleichem Maße mitmachen können und tatsächlich zu groß für den kleinen Kerl werden mit unübersehbaren Folgen (z. B. vergrößertes Herz).

Aber auch die Gelenke und Knochen werden oft so feingliedrig, dass das Leben keinen Spaß mehr macht. Aber wozu auch laufen, wenn man getragen werden kann.

Heute ist für die Zucht ein Gewicht von 2 kg Pflicht. Und mal ganz ehrlich: Ist das nicht wenig Hund genug? Eigentlich käme ich mir blöd vor, mit 1000 g Hund an der Leine spazieren zu gehen. Das ist weniger als ein leckeres Wiesenhof-Hähnchen! Vielleicht sollte es doch besser ein Meerschweinchen werden.


Fang:

Auch hier war die Devise: Weniger ist mehr. Wie das am Ende aussehen kann, zeigen uns z. B. Perserkatze und Mops. Zum Glück gesteht man dem Chihuahua heute wieder etwas mehr Nase zu. Die Faustregel sagt hier mindestens so lang, wie die Stirn hoch ist. So lang wie beim Pinscher soll sie natürlich nicht werden.


Augen:

Groß und rund und dunkel sollten sie sein. Manchmal waren sie leider so groß, dass sie aussahen, als fielen sie gleich aus dem Kopf.


Fontanelle:

Das kleine oder leider auch größere Loch im Schädel des Chihuahuas war noch vor einigen Jahren von der FCI als zwingendes Merkmal beim Chihuahua vorgeschrieben. Eine meiner ersten Hündinnen wurde nicht zur Zucht zugelassen, weil sie keine Fontanelle hatte und damit angeblich auch keinen schönen "Apfelkopf" bekommen konnte. Glücklicherweise ist dies heute als eines der Zuchtziele durch das Tierschutzgesetz verboten. Natürlich dauert es viele Generationen, bis man diese Erbanlage wieder umgedreht hat.

 

Hier hat der Gesetzgeber einiges bewirkt, schade, dass ein Verband erst mit solchem Nachdruck bereit ist seinen Standard zu bereinigen.

 

Auch für uns als "abtrünnige" UCI'ler gilt natürlich der FCI-Standard und es gibt eine Reihe zuchtausschließender Auffälligkeiten, die aber keinesfalls die Gesundheit des Chihuahuas einschränken oder ihn als Familienhund unbrauchbar machen.

So sind leichte Zahnfehlstellungen (Vor- oder Rückbiss) für einen Hund im täglichen Leben und beim Fressen kein Problem, aber bitte nicht für die Zucht.

Krumme Beinchen, ein aufgewölbter Rücken oder ein eingezogener Bauch trüben auch nicht die Lebensfreude eines kleinen Chis, aber auch hier muss man nicht weiterzüchten, will man dem Standard näher kommen.

 

 


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